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Bedroht die KI dein Texter-Business?


Bedroht die KI dein Texter-Business?

In den vergangenen Monaten tauchten immer mehr Experten im Internet auf, die dich überzeugen wollen, ein lukratives Business als Texter aufzubauen. Und natürlich ist ein Texter-Business lukrativ, wenn du die nötigen Fähigkeiten und zahlungskräftige Kunden hast. Doch nun ein neuer Hype: KI – künstliche Intelligenz. Bedroht die KI dein Texter-Business.

Bedroht ChatGPT Copywriter-Existenzen? Auf YouTube ansehen.

Deine aktuelle Lage

Ausbildungsangebote zum Texter oder Copywriter sind im letzten Jahr wie Pilze aus dem Boden geschossen. Vielleicht hast du dich von den Argumenten überzeugen lassen und dich bei einer der meist teuren Ausbildungen eingeschrieben. Die Anbieter verlangen nicht selten hohe, vierstellige Beträge.

Du bist nun also auf dem Weg, dir die notwendigen Fähigkeiten anzueignen und willst dir ein Texter-Business erschaffen. Doch jetzt das – der Hype um die KI. Ist nun alles aus? Hast du aufs falsche Pferd gesetzt? Verdrängt künstliche Intelligenz die menschlichen Texter?

Bedroht die KI tatsächlich dein Texter-Business?

Nun ja, eine KI kann tatsächlich Texte schreiben. Was sollte also die Kunden, die sonst Texter beauftragen, davon abhalten, in Zukunft ihre benötigten Texte mithilfe der KI selbst zu erstellen? Wenn das flächendeckend Einzug hält, dann ist dein Geschäftsmodell tatsächlich im A… .

Die Frage ist, ist es wirklich so einfach? Ist eine KI ein vollwertiger Ersatz für einen erfahrenen Texter? Dazu müssen wir uns anschauen, wie man eine KI bedient und wie die Ergebnisse ausschauen.

Die bekannteste KI für Texterstellung ist ChatGPT des Unternehmens OpenAI. Soweit ich weiß, ist sie erst im November 2022 in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Aber seither macht sie irre Furore.

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer KIs, die jedermann für verschiedene Zwecke nutzen kann. Aber ChatGPT ist nach meinem Empfinden die bekannteste. Starte mal eine Suche auf YouTube. Es gibt bereits eine Unmenge Videos zu dem Thema.

Oder noch extremer – auf Google bringt der Suchbegriff mehr als 36 Millionen Suchergebnisse.

Was ist ChatGPT?

Man könnte diese KI als intelligenten Chatbot bezeichnen. Ein normaler Chatbot reagiert auf die Eingabe bestimmter Schlüsselbegriffe mit der Ausgabe hinterlegter Antworten. ChatGPT und andere ähnliche Konzepte sind nicht auf hinterlegte Texte angewiesen. Sie greifen auf ein umfangreiches Wissen zurück, auf das sie trainiert wurden.

Wenn du die KI ausprobieren möchtest, musst du dir auf chat.openai.com einen Account anlegen. Das ist zurzeit noch kostenlos möglich. Bist du eingeloggt, findest du unten eine Eingabezeile. Hier kannst du eine Frage eintragen oder einen Auftrag an die KI formulieren. Das ist der sogenannte Prompt.

Hast du deinen Eintrag abgeschickt, fängt ChatGPT im oberen Bereich des Fensters anzuschreiben. Der Text erscheint nicht auf einmal, sondern tatsächlich Buchstabe für Buchstabe. Als würdest du einer Schreibmaschine zuschauen. Ist irgendwie witzig.

ChatGPT liefert eher kürzere Texte. Du kannst die KI nicht auffordern, ein E-Book zu einem bestimmten Thema zu schreiben und als Ergebnis einen Text von 20.000 Wörtern erwarten. Es ist zwar prinzipiell möglich, ein komplettes Buch schreiben zu lassen. Aber das erfordert eine andere Herangehensweise.

Wie ist die Qualität der Texte?

Die Qualität hängt sehr davon ab, wie du mit der KI arbeitest. Deine Prompts müssen klar und konkret formuliert sein. Und du musst nach der ersten Textausgabe unter Umständen weitere Anforderungen an ChatGPT stellen, um den Text zu ergänzen und zu verfeinern. Gute Prompts zu formulieren, ist auch so etwas wie eine Kunst.

Aber selbst dann kannst du so einen KI-generierten Text nicht einfach ohne weitere Kontrolle und Bearbeitung verwenden. Ich habe es dieser Tage selbst ausprobiert.

Mein Test der KI ChatGPT

Ich hatte den Auftrag, ein kurzes Firmenporträt in der Größenordnung 300 bis 800 Wörter über das schwedische Unternehmen Lindab zu schreiben. Lindab ist in der Lüftungs- und Klimabranche sehr bekannt als Hersteller von Komponenten zur Luftleitung, hat aber auch noch einen weiteren Geschäftsbereich für Dach- und Fassadentechnik.

Das nur, damit du eine ungefähre Vorstellung von dem zu porträtierenden Unternehmen hast. Mein Prompt lautete etwa so: „Schreibe ein Firmenporträt über das Unternehmen Lindab im Umfang von 300 bis 800 Wörtern.“

Um ehrlich zu sein, ich war schon gespannt, ob ChatGPT die Firma „kennt“ und mit dem Auftrag etwas anzufangen weiß. Aber das war tatsächlich der Fall. Kaum hatte ich die Anforderung abgeschickt, konnte ich zusehen, wie der Text entstand. Faszinierend!

Allerdings, bei etwas über 220 Wörtern war Schluss. Also hat die KI nicht einmal die Mindestlänge des Textes erreicht. Die Formulierungen waren sehr allgemein. Im Großen und Ganzen hätte der Text für jede Firma aus der Branche gelten können.

Und es gab sogar faktische Fehler. Laut KI-Text wurde Lindab in den 1940er-Jahren gegründet und der Hauptsitz sei im Ort Falun. Das ist falsch. Lindab ging aus einer 1956 gegründeten Blechwerkstatt hervor. Die eigentliche Firmengründung war jedoch 1959. Und der Stammsitz des Unternehmens befindet sich im schwedischen Båstad.

Es ist keineswegs so, dass du einen KI-Text einfach übernehmen kannst. Also auch Unternehmer, die sonst einen Texter beauftragen, können nicht stattdessen mal schnell eine KI einen Text schreiben lassen und auf den Texter verzichten.

Bedroht also die KI dein Texter-Business? Ich sage eindeutig nein!

Wie sieht es bei Verkaufstexten aus?

Bei Verkaufstexten sehe ich noch weniger Konkurrenz durch künstliche Intelligenz als bei Sachtexten. Wenn du dich mit Verkaufstexten beschäftigst, dann weißt du, dass ein solcher Text nicht geschrieben, sondern gebaut wird. Und mindestens 80 % des Gesamtaufwandes entfallen auf Recherchen und Analysen (Produktanalyse, Wettbewerbsanalyse, Kundenanalyse), bevor auch nur ein Wort aufs Papier kommt.

Auch den speziellen Aufbau eines Verkaufstextes beherrscht eine KI nicht. Der Text soll Emotionen wecken und mit Emotionen kann die KI nichts anfangen. Aus meiner Sicht brauchst du als gewiefter Verkaufstexter überhaupt keine Angst vor der Konkurrenz durch künstliche Intelligenz haben.

Kannst du KI für dein Texter-Business nutzen?

Ja, das ist möglich. Du kannst ChatGPT und andere als Inspiration nutzen und als Recherche-Tool. Ein Beispiel – du benötigst eine knackige Überschrift für einen Blogartikel. Dann lass dir von der KI ein paar Varianten vorschlagen und wähle die beste aus.

Mit dieser Überschrift kannst die KI beauftragen, Zwischenüberschriften für deinen Artikel vorzuschlagen. Schließlich kannst du zu jeder Zwischenüberschrift einen passenden Text schreiben lassen. Damit hast du nun schon einen mehr oder weniger kompletten Artikel, den du nur noch überarbeiten und deine eigenen Gedanken zum Thema hinzufügen musst.

Viel hängt von deinem Geschick ab, raffinierte Prompts zu schreiben und so die Möglichkeiten der KI herauszukitzeln. So etwas kann man lernen.

Lerne, die KI für dein Business zu nutzen

Für den Anfang 

empfehle ich dir das Buch „ChatGPT und die Kunst gute Prompts zu schreiben“ von Henrik Roth. Es ist ein Taschenbuch von nur knapp 80 Seiten, hat es aber in sich. Es enthält eine Einführung in die Bedienung von ChatGPT und was du mit der KI alles anstellen kannst. Neben Texten programmiert sie zum Beispiel auch Apps und Excel-Makros. In dem Büchlein findest du eine Anleitung, um gute Prompts zu schreiben, außerdem gut 200 Beispiele, Tipps und Tricks. Es ist ein wirklich guter Einstieg in das Thema.

Mittlerweile 

gibt es auf YouTube schon viele Videos darüber, wie du dir mit ChatGPT und anderen KI ein Online-Einkommen aufbauen kannst. Wenn du deine Werbetexte frisieren möchtest und dich deutlich vom einheitlichen Werbelärm abheben willst, solltest du dir meine KI-Copy-Masterclass ansehen.

Zum Schluss 

möchte ich dich noch auf die KI neuroflash aufmerksam machen. Die Macher des Dienstes sitzen in Hamburg und die KI ist auf die deutsche Sprache ausgerichtet. Sie ist stärker an Texter orientiert, als ChatGPT. Hier kannst du auch längere Texte generieren lassen. Die Bedienoberfläche integriert einen Texteditor ähnlich WORD. Du kannst die generierten Texte also gleich in der App bearbeiten. Bei ChatGPT musst du die Texte zur Weiterbearbeitung herauskopieren. Und die KI hat auch SEO-Funktionalitäten. Einziger Wermutstropfen – das Tool ist kostenpflichtig. Allerdings wird auch ChatGPT nicht auf Dauer gratis bleiben. Schau dir neuroflash auf jeden Fall an. Es wird auch ein kostenloser Plan zum Einstieg angeboten. Damit kannst du immerhin 2000 Wörter pro Monat generieren.

Was meinst du nun? Bedroht die KI dein Texter-Business?

Ich sage – nein!


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